Mönchsrobben

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Was haben Madeira und Hawai’i gemeinsam? Für mich ist Madeira das Hawai’i Europas: aus Feuer geborene Inseln weitab vom Festland mit reichlich Regenbögen und entsprechend vielen Regenschauern 😉 Die Temperaturen sind ganzjährig angenehm warm. Ich begegnete auf beiden Inseln vielen freundlichen Menschen und fand dort klasse Möglichkeiten zum Wassersport und Wandern, farbige Blütenpracht, Wildlife wie Meeresschildkröten, Wale und eine besondere Rarität: Mönchsrobben.

Bekannt sind weltweit nur drei Arten dieser seltenen Flossenfüßer, zu denen auch die Seehunde, Walrosse und Seelöwen zählen:
Hawaii-Mönchsrobbe (Monachus schauinslandi), ca. 1100 Exemplare
Mittelmeer-Mönchsrobbe (M. monachus), ca. 400 Exemplare
Karibische Mönchsrobbe (M. tropicalis), letzte Sichtung 1952

Bis zu 500 Pfund schwer verbringen die Mönchsrobben die meiste Zeit im Wasser.  Die Tiere sind ausgezeichnete Schwimmer und gelten als begnadete Taucher. Auf ihrem Speiseplan stehen Fisch und Kopffüßer wie Oktopus. Zum Ausruhen ziehen sie sich an geschützte Strandabschnitte zurück. Innig ist das Verhältnis der Mönchsrobbenmütter zu ihren Jungen. Vor der Geburt fressen sich die Weibchen reichlich Gewicht an. In den danach folgenden sechs Wochen verlieren sie bis zur Hälfte ihres Ausgangsgewichtes, da sie ihre anfangs ca. 30 Pfund schweren, schwarzbefellten Jungen in der Zeit säugen und selbst auf Nahrung verzichten.

Auf Big Island, der größten Insel Hawai’is, hatte ich das Glück, eine der seltenen Hawaii-Mönchsrobben (auf hawaiianisch: ilio holo i ka uaua) zu sehen. Es war ein junges Weibchen, das auf einem felsigen Strandabschnit ein morgendliches Sonnenbad nahm. Ein prachtvolles Tier mit dunkelgrauem Pelz und einem kraftvollen Raubtiergebiss. Also kein Kuscheltier, sondern ein Wildtier. Ihr Ruheplatz lag unmittelbar neben einer sehr belebten Badebucht mit Schnorchlern, Surfern, Schwimmern und Sonnenanbetern. Von einem Rettungsschwimmer erfuhr ich, dass er ihr bereits früh morgens weit draußen beim Surfen vor Dienstbeginn begegnet war. Sie kam dabei wohl so nah, dass er annahm, sie wollte mit auf’s Board.

Allgemeines zur Hawaii-Mönchsrobbe (Monachus schauinslandi – ja, sie wurde tatsächlich nach einem Herrn Schauinsland benannt: Zoologe und Gründungsdirektor des Übersee Museums in Bremen ):
Körperbau: silbergrau gefärbert Rücken und hellere cremefarbene Unterseite, bis zu 500 Pfund schwer, exzellente Schwimmer und Taucher
Nahrung: Generalist, bis zu 10 kg täglich, wie Oktopus und Fisch
Feinde: Tiger-Hai, gelegentlich andere Mönchsrobben
Länge: 2 Meter, Männchen kleiner als Weibchen
Fortpflanzung: Weibchen werden mit 5-6 Jahren geschlechtsreif, Tragzeit von 10-11 Monaten, Lebenserwartung von 25-30 Jahren
Jungen: 1-3, schwarzbefellt, werden 6 Wochen gesäugt, Mutter fastet während dieser Zeit, um bei den Jungen zu bleiben
IUCN status: vom Aussterben bedroht

In den atlantischen Gewässern um Madeira finden sich ca. 30 Exemplare der Mittelmeer-Mönchsrobbe (auf portugisisch: Lobo marinho). Tendenz steigend. Bevorzugt halten sie sich auf den vorgelagerten Islas Desertas auf, einem Schutzgebiet, dessen Zugang streng geregelt ist.

Sowohl auf Hawai’i als auch auf Madeira wird viel für den Erhalt der gefährdeten Tierart getan. Nicht nur von Wissenschaftlern, sondern gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlichen. Was man liebt, das schützt man auch…

Mahalo & um grande abraço

 

Monk seals

What have Madeira and Hawaii in common? For me Madeira is the European version of Hawai’i: Islands born of fire, far away from the mainland with lots of rainbows – which includes some rainfall :-), pleasant temperatures year round, friendly people, a lot of watersport and hiking trails, colourful flowerage, wildlife as the sea turtle, whales and one very rare species: the monk seal.

Worldwide known are only three species of these marine semi-aquatic fin-footed mammals:
Hawaiian monk sea (Monachus schauinslandi) – ca. 1100 left
Mediterranean monk seals (M. monachus) – less than 600 left
Caribbean monk seal (M. tropicalis) – last sighting in 1952

Specification of Hawaiian monk seals (Monachus schauinslandi):
Physique
: silver-grey colored backs, lighter creamy colored belly,
up to 600 pounds, excellent swimmers, exceptionally gifted divers as deep as 1500 feet, but usually less than 200 ft to forage
Food: up to 20 pound like octopus and fish daily
Predators: sharks
Length: 2 meters, males smaller than females
Reproduction: sexually mature female 5-6 year, male unknown, gestation time 10-11 month, life span 25-30 years
Pups: 1-3, black coated, molt near the end of their nursing period (6 weeks), females are fasting during nursing period
IUCN status: critically endangered

On Big Island, the largest island of Hawaii, I was lucky to see one of the rare Hawaiian monk seals (in Hawaiian: ilio holo i ka uaua). It was a young female who took a morning sun bath on a rocky beach sector. A magnificent animal with dark grey fur and a powerful predator’s teeth. So no cuddly toy, but a wild animal. Its resting place was located right next to a very busy bay with snorkelers, surfers, swimmers and sunbathers. By a lifeguard, I learned that he met it early in the morning far out while surfing before service begun. It was approaching him so close that he thought it would be trying to jump on his board.

In the Atlantic waters around Madeira, there are about 30 specimens of the Mediterranean monk seal (in Portuguese: Lobo marinho). And rising. Mainly around the Islas Desertas. A protected area to which access is strictly regulated.

Both on Hawai’i and on Madeira a lot is done for the conservation of these endangered species. Not only by scientists, but together with committed volunteers. You protect what you love

Mahalo & um grande abraço

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